HOW TO MAKE YOUR OWN SPIEGELEI

Der erste Schritt ist bekanntlich der schwierigste. Das Suchen einer Pfanne, hier können sich kleine Fehler einschleichen, wenn ihr euch also dabei erwischt den Kühlschrank zu öffnen und ein Stück Käse herauszuholen.. Dann ist es wohl gänzlich zu spät. Hat man nun eine mit Polyacrylnitril beschichtete Pfanne gefunden, so sollte man sie auf den Herd stellen und die höhste Stufe einstellen. Nun seid ihr an der Grundbasis angekommen.


Ihr seid also sogar bis Stufe 2 dieses komplexen Wirrwarr bestehend aus Wörtern, einbegriffen Satzzeichen, vorgedrungen. Hier ist es nötig, den Kühlschrank zu öffnen und entweder ein Stück Butter, Margarine, Öl oder Kochfett zu entnehmen und in die nun heiße Pfanne zu geben.


Ich bin verdammt stolz auf euch Jungs und Mädels, dass ihr euch trotz Komplikationen eurem Ziel immer weiter nähert, dem Spiegelei. Nach Zugabe des Fettes kann man feststellen, das sich die Flüssigkeit nun erhitzt und langsam Gasblasen entstehen. Wenn es schön brutzelt und anfängt lecker zu riechen, seid ihr bereit für den nächsten Schritt, doch Vorsicht sei geboten, denn kleine Fettspritzer zerstören nicht nur euer schönstes weißes T-Shirt sondern, können euch auch verschiedenste Verbrennungen zufügen.


Jetzt nehmt ihr ein Messer und schlagt ein Ei auf, am besten über der Pfanne, damit nichts daneben geht. Eiklar und Eigelb verteilen sich in der heißen Pfanne und denaturieren sofort. Schwenkt die Pfanne hin und her um eine gleichmäßige Verteilung in der Pfanne erreichen zu können.



Das Ende naht, ich hoffe ihr seid genauso gespannt, was euch erwartet, wie ich. Das Gelee-artige Ei wird langsam aber sicher komplett fest und beginnt sich zu bräunen, es kann auch passieren, dass eine leicht braune Kruste entsteht, doch schwarz sollte sie nicht werden, dann dann entstehen krebserregende Stoffe.
Bewegt das Ei in der Pfanne mit schweifenden Bewegungen, stellt die Temperatur herunter und genießt das letzte mal den Duft des spritzenden Fettes.



Abschließend besorgt ihr euch einen geeigneten Teller und verfrachtet das Spiegelei auf den vorbereiteten Teller. Jetzt kommt das Wichtigste! Damit das Spiegelei nämlich interessant und ausgewogen schmeckt, anstatt wie fades und labberiges Spiegelei aus Imbissbuden, ist es zu empfehlen etwas Pfeffer und Paprikapulver aus das Ei zu streuen. Das verleiht dem Ei eine pikante Note. Geschafft, ein Haufen harter Arbeit steckt nun in diesem Spiegelei, also bevor ihr es einfach so in euch hineinstopft bis es euch gleich wieder herauskommt, würdigt euer geschaffenes Werk, betet eine Weile für Gottes Gaben und analysiert das aus den Gewürzen entstandene Muster. Ein kaltes Spiegelei schmeckt nämlich immer am besten, Bon appétit.